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denkmal Route – Altstadt-Tour



Auch historische Städtchen gehen mit der Zeit. Und in Volkach ist man bei den interaktiven Denkmal-Routen direkt

an deren Puls. Denn statt mit dem klassischen Reiseführer oder Informationsblättchen geht es hierbei mit dem Smartphone auf Entdeckungsreise. Zwei Touren stehen zur Auswahl: Die Altstadt- Tour hat zehn, die Mainschleifen-Tour gleich 27 Stationen. Für die Denkmal- Routen wurden an wichtigen neuralgischen Punkten orangene oder grüne Stelen errichtet, die einen QR-Code tragen. Mithilfe eines Smartphones und einer entsprechenden Applikation („Anwendung“), auch kurz „App“ genannt, scannt man den Code. Daraufhin öffnet sich eine Internetseite, die eigens für dieses Projekt eingerichtete und immer wieder neu aufbereitete Video- und Sprachbeiträge anbietet.


1100 Jahre Geschichte, die spannendsten Stationen präsentiert auf dem Display des Telefons. Am besten startet man die Reise in die Vergangenheit natürlich am Marktplatz. Dort, wo alles begann. Denn auch wenn sich die Volkacher schon seit Mitte des 13. Jahrhunderts als „Stadt“ bezeichnen: Die wirtschaftliche Eigenständigkeit begann eigentlich erst am 25. Juli 1404, als König Rupprecht III. den Bewohnern erlaubte, einen Markt abzuhalten. Wie das damals ausgesehen haben muss, das verdeutlichen die digitalen Inhalte, die auf dem Smartphone nach dem Scannen des QR-Codes erscheinen. Und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Dafür muss man sich lediglich die entsprechende App herunterladen. Diese wird auf dem Smartphone geöffnet. Mit der Handy-Kamera fährt man in geringem Abstand über den Code, bis sich die Internetseite aufbaut. Glücklicherweise wurden Bilder und Texte so aufbereitet, dass der Nutzer nicht ewig warten muss, bis etwas auf seinem Smartphone erscheint. Die Ladezeiten sind hu- man, und im Reiseführer hätte man ja schließlich auch etwas blättern müssen.


Weiter geht der Weg über die Pfarrkirche St. Bartholomäus, immerhin auch schon 700 Jahre alt. Hier lohnt sich freilich auch der Blick nach innen, nicht nur auf das Display. Wichtige Treff- und Knotenpunkte sind der Obere Markt sowie der Alte Bahnhof im Süden der Stadt. Hier fahren heute Busse ab. Dass Volkach aber bereits 1909 an das Schienennetz angeschlossen wurde, erfahren wir per Scan des QR-Codes.


Keine Frage: Das Schelfenhaus, ein Stadtpalais aus dem Jahr 1719, ist eine Augenweide, die auch heute noch für Festivitäten genutzt wird. Die Online-Inhalte erläutern nicht nur die wechsel- hafte Geschichte seines Erbauers, des Kaufmanns Johann Georg Adam Schelf. Sie erlauben dem Betrachter auch einen Einblick in die prachtvoll gestalteten Räume, auch abseits der Öffnungszeiten. Und auch die nächste Station, das Museum Barockscheune, erzählt vom Prunk vergangener Tage und dem Stolz der Volkacher Bürger auf ihre Stadt und ihr Handwerk. Wie es sich für eine alte fränkische Stadt gehört, besaß Volkach einen Stadtmauerring mit auch heute noch erhaltenen Stadttoren. Die mächtigen Tor- türme markieren die Ein- und Ausfahrt. Welchen Stellenwert eine solche Befestigung für eine Stadt hatte, erzählt uns das digitale Angebot.


Jetzt wird’s aber Zeit, auch mal den Blick nach außen zu wagen. Über die Hauptstraße führt die Altstadt-Tour weiter zur Mainbrücke. Die erste wurde schon im Jahr 1892 gebaut und verbindet seitdem die Stadt mit Astheim am anderen Ufer. Heute steht an dieser Stelle eine moderne Brücke.


Für die letzte Station der Tour müssen wir uns hinauf in die Weinberge begeben. Eigentlich ist die Wallfahrtskirche Maria im Weingarten ja fern von der Altstadt gelegen. Als eines der Wahrzeichen Volkachs ist das einstige geistliche Zentrum an der Mainschleife aber praktisch unverzichtbar bei unserer multimedialen Reise durch das

„alte Volkach“. Und das erscheint, nicht zuletzt wegen der modernen Aufbereitung, so frisch

wie eh und je.


 

Foto: studio zudem

Text: Timo Lechner

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