Es war gewissermaßen Liebe auf den ersten Blick. Als Petra Markert sich das Schwarzacher Tor in Sommerach samt seinem Turm nach einem Tipp anschaute, überlegte sie nicht lange. „Das wird der Ort für ihre Glaskunstwerke“, dachte die aus Bad Kissingen stammende Künstlerin. Bei einer Ausstellung im Ort bekam sie den Hinweis, dass dieser frei sei. Mit Sommerach verbindet sie viele schöne Urlaubserinnerungen, also wurde 2019 der Mietvertrag mit der Gemeinde geschlossen. „Den Turm hier als Galerie zu haben, ist für mich eine besondere Freude. Das alte Gemäuer bietet optimale Verhältnisse für eine Ausstellung“, hat sie festgestellt.
Wer die schmalen Stufen zum 1486 erbauten, ältesten Turm der Winzergemeinde erklimmt, bekommt einen eindrucksvollen Blick in das Schaffen der Künstlerin mit ihrem Werkstoff Glas. Auf drei Ebenen können die Besucher zeitgenössische Kunst in Glas in entspannter Atmosphäre erleben. „Der Turm ist was für Neugierige, Kunstsinnige und Genießer“, beschreibt es Petra Markert.
Vorwiegend arbeitet sie mit Glas, ein Material, das sie fasziniert. Die nötige Erfahrung, um die gewünschten Ergebnisse damit zu erzielen, hat die Künstlerin. Glas lebe vom Licht. Die Möglichkeit, mit Licht zu gestalten, eine spannende Kombination aus Farbe, Licht und Tiefe, das reize sie, so Petra Markert. Sie spricht Menschen an, die „das Individuelle lieben, nach einem besonderen Objekt für ihre Wohn- oder Geschäftsräume suchen und hier einen Rat brauchen.“ Dazu hat sie auch kleine Geschenkideen wie Schmuck oder witzig verschmolzene Weinflaschen im Sortiment. Alles sind individuell gefertigte Einzelstücke.
Der Kontrast zwischen gegenwärtiger Kunst und mittelalterlichem Gemäuer erzeugt einen besonderen Charme und eine besondere Wirkung im Turm. Passend zu Sommerach: In ihrem Repertoire hat Petra Markert auch „Wein Kunst“. Bocksbeutel oder in Scherben geschlagene Weinflaschen verwendet sie dabei künstlerisch. Originell ist die Silvanerkette und vieles mehr aus dem Sortiment der kreativen Künstlerin. Da lohnt sich der Aufstieg in den Turm erst recht.
Foto: studio zudem
Text: Andreas Stöckinger
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